„Kooperation auf Augenhöhe“

Mit dem Wechsel des Fondsmanagements beschreiten die Steyler Fonds neue Wege. An die Stelle einer großen Kapitalverwaltungsgesellschaft tritt nun die Spezialisten-Boutique SQUAD Fonds aus Augsburg. Welche Vorteile das bringt und was er sich von den neuen Fondsberatern erwartet, erklärt Oliver Morath von Squad Fonds im Interview.

Oliver Morath - Managing Director Strategie & Vertrieb, SQUAD Fonds

Herr Morath, im Wertpapiergeschäft sind Sie ein alter Hase und haben äußerst erfolgreich für die Großen der Branche gearbeitet. Dennoch haben Sie sich mit SQUAD Fonds einem kleineren, spezialisierten Anbieter angeschlossen. Was zeichnet Ihr Haus aus?

Ich habe zweimal bei wirklich großen Häusern gearbeitet, nämlich bei Nordea und Barings. Anschließend bin ich schon den Schritt zu einem kleineren Unternehmen, damals Flossbach von Storch gegangen, was aber in den sieben Jahren, in denen ich dort war, zu einem der größten deutschen Vermögensverwalter geworden ist. Aber die Probleme bei großen Unternehmen, egal ob skandinavisch, britisch oder deutsch, es sind immer die gleichen: Je größer die Unternehmen werden, desto mehr hält Bürokratie Einzug und die Wendigkeit und Innovationskraft geht ganz schnell verloren.

Mit SQUAD Fonds habe ich mich einer wirklich kleinen Boutique angeschlossen, die es schon beinahe 20 Jahre im Markt gibt und in all den Jahren erfolgreich gearbeitet hat. SQUAD Fonds hat sich darauf spezialisiert, die besten Fondsberater bei sich anzuschließen. Häufig Fondsberater, die der Bürokratie der großen Häuser entfliehen wollen und ihre Leidenschaft als Investor selbst umsetzen möchten, ohne Konzernvorgaben. Wenn man sich heute unsere Produktpalette anschaut, besteht sie nahezu ausschließlich aus Fonds mit 5 Sternen von Morningstar oder aus Fondsberatern, die durch die höchsten Ratings ausgezeichnet wurden.

Ist das auch der Grund, warum sich aktuell so viele namhafte Fondsmanager selbstständig machen?

Es ist immer ein Wagnis, wenn man einen Konzern verlässt und in die Selbständigkeit geht. Diejenigen, die das machen, wissen um ihre Qualität und trauen sich auch zu, in der Selbständigkeit das Geld anderer Leute zu verwalten. Ich würde nicht generell sagen, dass es einen Run in die Selbständigkeit gibt, aber wir stellen fest, dass einige der Besten diesen Weg gehen.

Hinter SQUAD Fonds steht mit der Discover Capital GmbH ein weiterer Akteur. Wer ist für was zuständig?

Das ist ganz einfach zu beantworten. Discover Capital ist die Mutter von SQUAD Fonds, aber gleichzeitig auch nur eine weitere Boutique auf unserer Plattform. Discover Capital berät Fonds, SQUAD Fonds hingegen ist die Plattform für viele unabhängige Boutiquen und damit das Rund-Um-Sorglos-Paket für Vertrieb, Marketing und Kundenansprache. Discover Capital hat SQUAD Fonds im Jahr 2004 gegründet, um weitere unabhängige Fondsberater bei ihrer Selbständigkeit zu unterstützen.

Eine Kooperation setzt immer voraus, dass beide Seiten einen Vorteil sehen? Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit der Steyler Fair Invest?

Die Steyler Fair Invest ist einer der langjährigsten Player im Markt im Bereich Nachhaltigkeit. Dieser ist bei uns im Unternehmen in diversen Boutiquen elementar wichtig. Wir erhoffen uns, aus dieser Zusammenarbeit Einblicke und Mehrwerte für unsere Investoren für den Bereich Nachhaltigkeit zu gewinnen.

Eigentlich haben wir ja ausschließlich das Fondsmanagement neu ausgeschrieben. Wann wurde die Idee daraus, mehr als nur die Fondsberatung anzubieten?

Die Gespräche mit der Geschäftsführung waren von Anfang an auf Augenhöhe, und wir haben sehr schnell gemerkt, dass die beiden Häuser eine ähnliche Ideologie verfolgen und ähnliche Pläne für die Zukunft haben. Da war es für mich nur der logische Schritt, der SFI neben der Fondsberatung auch anzubieten, den Fondsvertrieb mit meinem Team zu unterstützen und unser gesamtes Vertriebsnetz der SFI in dieser Kooperation zur Verfügung zu stellen.

Wir erhoffen uns von der Partnerschaft frische Impulse für den Investmentprozess der Steyler Fonds. Daher ist es wichtig, dass Sie erfahrene Fondsberater für das gemeinsame Projekt gewinnen konnten. Ihre persönliche Meinung: Warum werden die neuen Fondsberater die Steyler Fonds voranbringen?

Alexander Mozer, Elmar Peters und Thorsten Vetter verfügen über langjährige Track-Records, die ihresgleichen suchen. Alle drei kommen aus etablierten Häusern, konkret Ökoworld und Flossbach von Storch. Sie waren dort für ihren Bereich die ausschlaggebenden Fondsmanager und haben in der Vergangenheit sehr erfolgreich mehrere Milliarden verwaltet. Alle sind bewusst den Weg in die Selbständigkeit gegangen, um erfolgreich die Investmentphilosophie umzusetzen, von der sie überzeugt sind, dass sie für unsere Kunden einen Mehrwert schaffen.

Wirtschaftlicher Erfolg ist wichtig. Wir legen aber auch besonderen Wert auf Nachhaltigkeit? Wie halten Sie es damit?

In unserer eigenen Palette gibt es nur einen einzigen Fonds, der nicht den 8+ Status gemäß der EU-Offenlegungsverordnung zu nachhaltigen Finanzen innehat. Auch wir haben mit dem SQUAD Green Balance schon sehr früh einen besonderen nachhaltigen Ansatz umgesetzt. Nachhaltigkeit spielt bei uns im Haus eine elementare Rolle, sodass wir uns entschieden haben, neben der SQUAD Fonds Plattform zu Beginn des Jahres 2023 eine weitere Plattform ins Leben zu rufen: SQUAD Green. Diese wollen wir als zweite Plattform für besonders nachhaltige Produkte und als Sprachrohr für nachhaltige Produkte etablieren.

Der Januar ist klassischerweise ein Monat der guten Vorsätze. Zum Abschluss bitte ich Sie, folgenden Satz zu vervollständigen. „2023 wird für mich ein gutes Jahr gewesen sein, wenn …“

… der unsägliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine beendet ist und wir daraus resultierend wieder zu einem normaleren Leben zurückfinden. Und privat: wenn mir die Arbeit die Möglichkeit gibt, genügend Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

 

Zur Person

Oliver Morath verantwortet als Leiter die Geschäftsentwicklung bei Squad Fonds, einer Marke von Discover Capital.