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    • Viel verwirrt viel: ESG-Daten im Überfluss

    Viel verwirrt viel: ESG-Daten im Überfluss

    Was waren das für Zeiten, als man sich Nachhaltigkeitskennzahlen mühsam zusammensuchen musste. Die sind längst vorbei. Mittlerweile gibt es ESG-Scores, Zahlen und Daten in Hülle und Fülle. Das Problem dabei: Der Spruch „Viel hilft viel“ gilt in diesem Fall nicht. Samuel Drempetic kommentiert den Wildwuchs bei der Fondsbewertung.

    Informations(über)fluss: Nie gab es so viele Nachhaltigkeitskennzahlen wie heute

    Wer sein Geld nachhaltig anlegen will, braucht Orientierung. Für private Investoren war es in der Vergangenheit nicht immer einfach, an solide Nachhaltigkeitsinformationen zu kommen. Zwar gibt es schon lange Nachhaltigkeitsratingagenturen. Doch deren Dienste können sich einfache Anleger nicht leisten. Schließlich verdienen die Agenturen mit den mühsam gesammelten Informationen ihr Geld, was die Dienstleistung entsprechend teuer macht. Somit kamen bisher nur institutionelle Akteure mit entsprechender Finanzkraft in den Genuss der Nachhaltigkeitsratings.

    Erstaunlicherweise scheint das Problem der mangelnden Informationen nun aber der Vergangenheit anzugehören. Denn mittlerweile gibt es massenhaft frei verfügbare Fondsbewertungen. Alles prima, also? Keineswegs, denn nun droht ein neues Problem. Neuerdings scheint es eher zu viele und vor allem unklare Informationen zu geben. Anders gesagt: Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

    Lost in information

    Eine ganze Reihe von Plattformen warten mittlerweile mit kostenlosen Informationen auf. Zu nennen sind nachhaltiges-investment.org, yourSRI, faire-fonds.info, cleanvest, meinfairmögen und einige mehr. Sogar Ratingunternehmen (z.B. MSCI ESG Fund Rating) und Tradingportale bieten auf ihren Internetseiten die Möglichkeit, einzelne Fonds oder Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit zu selektieren oder anzuschauen. Doch genau hier beginnt das Dilemma. Denn jede Quelle hat einen anderen Fokus und die Intention des Betreibers spielt eine große Rolle. Meist erhält man schlicht ein Sammelsurium an Zahlen und fragt sich dann, ob der Fonds mit 6,1 Punkten nun wirklich nachhaltiger ist als der Fonds mit der 6,0.

    Wie gesagt: Grundsätzlich ist Transparenz gut. Dennoch sehe ich im neuen Informationsüberfluss einige Probleme und möchte ein paar Beispiele nennen, über die es zumindest zu diskutieren lohnt:

    1. Bewertungszahlen, Scores genannt, definieren sich in der Regel durch einen Bezugspunkt. Die Nachhaltigkeits-Scores werden also durch das Verhältnis zu einer Peer Group erzeugt. Der Score gibt also keinen absoluten Wert an, sondern besagt nur, wie ein Fonds im Vergleich zu seiner Peer Group dasteht.

      Diese Methode ist nicht unüblich und auch aus anderen Bereichen bekannt. Morningstar berechnet seine Sterne ebenfalls mithilfe von Peer Group-Vergleichen. Wichtig ist aber zu wissen, dass man Ergebnisse aus verschiedenen Peer Groups nicht sinnvoll miteinander vergleichen kann. Wie klar ist das den meisten Privatanwendern?

    2. Beispiel Cleanvest.org. Das Portal wirft konventionelle Fonds mit nachhaltigen Fonds in einen Topf und vergleicht diese untereinander. Doch was sagt es aus, wenn ein konventioneller Fonds nun laut Nachhaltigkeitsdaten sehr „nachhaltig“ ist? Nichts! Wenn ein Fonds keine Nachhaltigkeitsvorgaben hat (kein Best-in-class-Ansatz, keine Ausschluss- und/oder Positivkriterien, etc.) wird er folglich auch nicht nach diesen Kriterien gesteuert. Sein Abschneiden in Bezug auf Nachhaltigkeit kann zufällig oder beabsichtigt sein – man weiß es nicht.

      Vor allem aber kann der Fonds in naher Zukunft schon ganz anders dastehen, da er sich ja nicht auf Nachhaltigkeit verpflichtet hat. Dennoch gibt einem das Fondsportal den Glauben: Das ist ein nachhaltiger Fonds – obwohl dieser Fonds das Etikett überhaupt nicht für sich beansprucht. Sind Vergleiche dieser Art wirklich hilfreich?

    3. Viele Fonds schließen bestimmte Geschäftsfelder als nicht nachhaltig aus, etwa die Waffenproduktion. Nicht selten erlauben Fondsgesellschaften aber bestimmte Umsatzschwellen. Jedoch muss man wissen, dass Unternehmen nicht für jeden Geschäftsbereich Zahlen veröffentlichen. Und nicht immer passen die veröffentlichten Zahlen zum Raster, nach dem die jeweilige Ratingagentur arbeitet.

      Auch wenn einige Ratings mittlerweile so genau sind, dass sie Umsatzanteile von Unternehmen bis auf den einstelligen Kommabereich herunterbrechen, wird in diesem Bereich daher immer noch mit Schätzungen gearbeitet. Nicht selten setzt die Ratingagentur für Geschäftsbereiche, bei denen sie sich nicht ganz sicher ist, 0,01% vom Umsatz an.

      Was bedeutet das jetzt zum Beispiel für die Frage, ob ein Fonds „frei von Waffen“ ist? Das Portal meinfairmögen.org berücksichtigt jedes Unternehmen, bei dem die Ratingagentur einen Umsatz mit Waffen angibt – und zwar schon ab 0,01%. Ganz anders macht es dagegen cleanvest.org. Dieses Bewertungsportal ermittelt, wie viele der 100 größten Waffenunternehmen im Portfolio eines Fonds zu finden sind. Zwei sehr unterschiedliche Herangehensweisen, die zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Hält ein Privatanleger beide Bewertungen nebeneinander, kann dies sehr verwirrend wirken.

    4. Ähnliches gilt für die Darstellung kontroverser Geschäftspraktiken. Auch für diese wichtige Information nutzen Ratingagenturen verschiedene Schwellen, auch hier unterscheiden sich die Methoden der Agenturen mal mehr oder weniger stark. Professionellen Anwendern sind diese Diskrepanzen bekannt und wägen daher meist nochmal selber ab. Sie setzen also nicht alle Informationen von Ratingagenturen eins zu eins um.

      Die Bewertungen bei Portalen sehen aber keine Abwägung und bewerten mit „ihrer“ Ratingagentur. Dadurch kann schnell der Eindruck entstehen, dass ein nachhaltiger Fonds unzureichende Nachhaltigkeitskriterien ansetzt. Jedoch kann es eben sein, dass der Fonds andere Schwellen als das Ratingportal verwendet bzw. der Fonds eine andere Ratingagentur verwendet.

    Da dies keine wissenschaftliche Abhandlung werden soll, fallen viele weitere durchaus diskussionswürdige Punkte weg. Festzuhalten ist, dass jedes Portal eigene Interessen verfolgt und hierzu individuelle Methoden anwendet.

    Viele Wege führen nach Rom

    Die Schwierigkeit beim Thema Nachhaltigkeit ist, dass man nicht mit den Kategorien „richtig“ und „falsch“ arbeiten kann. Denn es gibt nun mal verschiedene Nachhaltigkeitsansätze, die durchaus ihre eigenen Berechtigungen haben. Jedoch geben Fondsportale schnell den Eindruck einer endgültigen Bewertung. Dass der Gesetzgeber nun allgemeingültige Definitionen vorgibt, ändert an dieser Tatsache nichts.

    Wir verstehen Nachhaltigkeit als einen Prozess. Mit unseren Kriterien möchten wir Impulse setzen, die uns schrittweise dem Ziel einer besseren und gerechteren Welt näherbringen. Ethisch zu handeln bedeutet manchmal, dass man einige Geschäftsfelder kategorisch ausschließt, weil man mit ihnen kein Geld verdienen möchte. Und in anderen Fällen kann es bedeuten, Kompromisse einzugehen. Etwa, wenn man in Unternehmen investiert, deren Nachhaltigkeitsbemühen zwar noch nicht komplett überzeugt, die aber auf dem richtigen Weg sind.

    Wirklichkeit ist komplexer als Scores

    Nachhaltigkeit und Ethik bedeutet Diskussion, die leider auf Bewertungsportalen fehlen. Und nicht, dass man uns missversteht: Wir arbeiten mit Rückmeldungen. Unser Ethik-Ausschuss setzt sich halbjährlich zusammen und diskutiert die Kriterien. Auch der Ethik-Anlagerat schaut, welche Unternehmen warum ausgeschlossen werden oder eben nicht. Ich vermute nicht, dass dies bei den vielen ETFs geschieht, die zufälligerweise sehr nachhaltig bewertet werden, obwohl diese keinerlei Intention in diese Richtung haben.

    All diese Abwägungen und Feinheiten werden durch die vielen frei zugänglichen Bewertungsprotale nicht annähernd abgebildet. Wer sich also wirklich mit Nachhaltigkeit und Ethik in der Finanzwelt auseinandersetzen will, wird mit den aktuellen verfügbaren Angeboten und ihren verschiedenen Ansätzen nicht glücklich werden.

    Samuel Drempetic


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